Einführung
Den Stammbaum der Familie Stecher verdanken wir dem leider schon verstorbenen Arthur Harry Leipold aus Skokie Illinois. Arthur war von Herkunft eigentlich ein waschechter Risslbecher. Seine Großeltern, Friedrich Leipold, geboren 1862 in Unterrüsselbach und verheiratet mit Margareta Wölfel aus Mittelrüsselbach (geboren 1864) wanderten nach Racine in Wisconsin aus. Die Mutter der Margareta war eine Anna Stecher (geboren 1819) und diese wiederum eine Tochter des Johann Stecher (geboren 1791), des älteren Bruders von Wolfgang Tobias Stecher (geboren 1799), unserem direkten Vorfahren.
Der Ausgangspunkt: Crailsheim
Unser Stecher-Vorfahre Michael und seine Frau Jakobina werden in den Crailsheimer Kirchenbüchern als Pfalbürger bezeichnet. Rechts unter dem Bild habe ich einen Teil von Kapitel 16 der Goldenen Bulle Karls IV. von 1356, die das Verbot dieser "Pfalbürger" oder "Pfahlbürger" enthält, in einen Kasten gestellt. Verboten wurde, dass Städte den tributpflichtigen Untertanen umliegender Landes- bzw. Grundherren das Bürgerrecht verliehen und diese damit unter ihren Schutz stellten. Die Neubürger lebten weiterhin an ihrem bisherigen Ort, genossen aber die Freiheiten der Stadt. Dass dies den Grundherren nicht schmeckte, ist nachvollziehbar. Wie ich aber auch gelesen habe, hatten die Städte stets einen Sterbe-Überschuß (Hygiene, Enge). Ihnen war also daran gelegen, dieses Defizit auszugleichen.
Der Begriff Pfahlbürger wurde zeitlich und regional unterschiedlich verwendet und steht auch in Zusammenhang mit den sogenannten Ausbürgern. Zum Teil wurde er synonym gebraucht. Das Historische Lexikon Bayens siedelt das Pfahlbürgerwesen hauptsächlich im Schwäbischen an. wiki.genealogy.net versteht unter Pfahlbürgern solche Personen, die in den Schutz der Stadt aufgenommen wurden, das Bürgerrecht aber nicht erworben oder zugestanden bekommen hatten. Immer wieder taucht auch die Vermutung auf, dass damit die Bürger gemeint waren, die zwar außerhalb der Stadtmauer, aber
noch innerhalb des durch Pfähle gesicherten Stadtgebietes wohnten. Hatten die Pfahlbürger nun das Bürgerrecht oder nicht? Oder war dies ein minderes Recht?
Ehrlich, das kann uns völlig egal sein, denn um das Jahr 1700 gab es in Crailsheim gar keine Pfahlbürger!
Crailsheim war ab 1399 400 Jahre lang bis 1806 Teil des Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach. 1806 wurde es mit der Markgrafschaft für vier Jahre bayerisch. 1810 trat Bayern auf Grund des Grenzvertrags von 1810 Crailsheim, die westlichen Teile der Reichsstadt Rothenburg und das Fürstentum Öttingen an das Königreich Württemberg ab, das sich schon 1803 Schwäbisch Hall und die Gebiete der Propstei Ellingen einverleibt hatte. 1806 kamen auch das fränkische Fürstentum Hohenlohe und die Grafschaft Limpurg zu Württemberg. Durch die willkürlichen Teilungen und den Wegfall ihres Hinterlandes verarmten viele dieser Gebiete.
Die Bayern konnten sich gegenüber den Württembergern generös zeigen, hatte ihnen Napoleon doch Tirol bis hinab an den Gardasee zugeschanzt. Aber die Tiroler und Andreas Hofer fanden das gar nicht lustig (siehe Karte Bayern 1808). 1813, "im Vertrag von Ried sagte sich Bayern vom Rheinbund (Napoleon) los und verpflichtete sich, mit seiner Armee von 36000 Mann unter alliiertem Oberkommando gegen Napoleon zu operieren. Dafür garantierte Österreich Bayern im Namen der Alliierten den territorialen Status quo" (Haus der bayerischen Geschichte). Allerdings nahmen bayerische Truppen nicht an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. "Im Juni 1814 wurden durch die Pariser Konvention Vorarlberg und Tirol von Bayern an Österreich abgetreten. Im Gegenzug dafür erhielt Bayern Aschaffenburg und Würzburg" (Einzelheiten siehe Haus der Bayerischen Geschichte). Damit waren auch diese fränkischen Gebiete bayerisch.
Aber nun zurück in die Markgrafschaft. Wenn ein neuer Markgraf die Regierung übernahm, musste ihm gehuldigt werden. Huldigungen waren Eide, die die Bevölkerung zu leisten hatte. Die huldigenden Bürger wurden in Listen eingetragen. Eine solche Huldigungsliste existiert auch aus dem Jahr 1703, als Markgraf Wilhelm Friedrich die Regierungsgeschäfte übernahm. Thomas Wenderoth PD Dr. phil. Dr.-Ing. habil., Architekt und seit 2021 Dozent für Denkmalpflege bei der Bayerischen Architektenkammer hat die Liste(n) benutzt, um Eigentumslose Haushalte in fränkischen Verzeichnissen zu identifizieren (Veröffentlicht 2021: Zwischen den Zeilen. Eigentumslose Haushalte in fränkischen Verzeichnissen aus vor- und frühstatistischer Zeit, Bamberg 2021. Schriften aus der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Band 37 - Achtung 277 Seiten! Siehe auch Anmerkungen zu Wenderoth im rechten Kasten).
Daraus habe ich folgende Tabelle übernommen:
Wenn in Crailsheim keine "echten" Pfahlbürger verzeichnet sind, darf man wohl davon ausgehen, dass der Pfarrer die Bewohner der Vorstadt als "Pfahlbürger" qualifiziert hat. Vergleicht man die Liste von 1703 mit der von 1695, sieht man, dass die Zahl der Vorstädter von 14 auf 16 zugenommen hat. Einer der Zugezogenen dürfte Michael Stecher gewesen sein, dessen erstes Kind im Jahr 1698 in Crailsheim geboren wird. Seiner Tätigkeit als Taglöhner ging er wohl immer in Crailsheim nach. Ich habe alle Ortschaften im näheren Umkreis von Crailsheim nach Stechern durchsucht, aber ich musste feststellen, dass es dort nirgends Stecher gab. Uns könnte also nur der Zufallsfund einer Eheschließung eines Michael Stecher mit einer Jacobina Sowieso zwischen 1695 und 1697 in Irgendwo "aus der Patsche helfen".
Kommt es euch auch so vor? Ich habe das Pfahlbürger-Problem wohl etwas zu stark aufgeblasen.
Vorab: Viele Menschen aus unserer Gegend sind ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach Racine/Wisconsin am Lake Michigan/USA ausgewandert. Racine liegt nicht ganz 100 Kilometer nördlich von Chicago.
Rick Larson, eine Nachkomme von hier, hat einen kompletten Auszug aus den Kirchenbüchern der Evang.-Luth. St.-Johannis Gemeinde Racine Vol. 1863-1901 in gedbas abgelegt. Ihr findet ihn hier: Kirchenbücher Racine .
Wenn ihr unter "Zeige Nachnamen, die folgendermaßen beginnen" euren Familiennamen eingebt, werdet ihr vielleicht fündig.
Noch was. Wenn ich T,T,B schreibe steht das für Taufen, Trauungen, Bestattungen
Vorbemerkung zu den Stechern in Rüsselbach und Ebach.
Die Stecher sind stets Mieter bzw. Hausgenossen oder höchstens Beständner (Pächter).
Erst Wolfgang Tobias (der Ältere) erwirbt mit dem Anwesen Hausnummer 9 in Mittelrüsselbach im Jahr 1850 Eigentum ("Wonger") und
Johann Stecher kauft im Jahr 1881 das Anwesen mit Hausnummer 22 ("Pflaum").
Mit den Frauen verhält es sich teilweise anders, wenn sie in ein Anwesen einheiraten.
Die Stecher im Zeitverlauf
Michael
Stecher
* berechnet 1664
nicht Crailsheim
+ 26. August 1729
Crailsheim
Taglöhner
Jacobina
NN
* berechnet 1669
nicht Crailsheim
+ 11. August 1739
Crailsheim
1. Generation
Michael:
* 1665, errechnet aus Eintrag im Totenregister. Nicht Crailsheim.
Crailsheim, Totenregister 1705-1772, Totenregister 1729, S. 91, Bild 99
+ 26. August 1729, Michael Stecher, Pfalbürger allhier aet. 65 Jahr
Jacobina:
* 1669, errechnet aus Eintrag im Totenregister. Nicht Crailsheim.
Crailsheim, Totenregister 1705-1772, Totenregister 1739, S. 259, Bild 133
+ 11. August 1739, Jacobina, Michael Stechers weyl. Taglöhner allhier vidua aet. 70 Jahr
Wann und wo die Eheschließung erfolgte, ist momentan nicht zu klären.
Die Kinder von Michael und Jacobina
1. Appolonia | * 21.02.1698 | | keine Erkenntnisse
2. Georg Michael | * 14.06.1700 | V o r f a h r e |
3. Georg Christoph | * 30.11.1704 | verh. am 02.12.1727 Anna Maria, |
| | Witwe von Philipp Häfner, |
| | Bestandsbauer aus Triesdorf |
| | (Crailsheim, Eheregister 1727, |
| | S. 154, Bild 266) |
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Georg Michael
Stecher
* 14. Juni 1700
Crailsheim
+ 13. April 1760
Triesdorf
Thorwart u. Heubinder
Maria Barbara
Müller
* 9. Oktober 1702
Haundorf
+ 7. Februar 1783
Triesdorf
∞ 8. Februar 1727
Weidenbach
2. Generation
Georg Michael:
Crailsheim, Taufregister 1617-1704 Band 3
Taufen 1700, S. 644, Bild 515
Iunius 14 Georg Michael, Michael Stechers Pfalbürgers und Taglöhners allhier und Jacobina seiner ehelichen Haußfrau Söhnlein
Z: Georg Michael, Georg Pflügers Bürgers und ......bauern allhier ehel. Sohn
Weidenbach, Bestattungen 1721-1765
Bestattungen 1760, S. 287, Bild 147
Georg Michael Stecher, Heubinder u. Thorwart zu Triesdorf stirbt an Seitenstechen u. Drücken s. Brust
den 13ten Apr. u. wird 15ten huius bei Läutung u. gehaltener Predigt in d. Pfarrkirche, ehrlich
begraben, alt 60. Jahr, weniger 2. Mon. u. 2 Tag
Maria Barbara:
* 9. Oktober 1702 in Haundorf (Haundorf noch nicht Archion)
Weidenbach, Bestattungen 1766-1811
Bestattungen 1783, S. 225, Bild 116
Maria Barbara Stecherin, weyl. Georg Michael Stechers, gewesenen Aufsehers am Zingalthor zu Trießdorf, hinterlassene
Wittwe starb daselbst Freitag den 7. Febr. h.a. Nachts um 9 Uhr an Altersschwachheit, und wurde Sonntag den 9. eiusd.
mit Predigen in der großen Kirche christl. beerdigt, alt: 80 Jahr, 4. Mon. 26 tag
Triesdorf: Der Ortssteil von Weidenbach enthielt eine große
Schloßanlage und war die Sommerresidenz der Ansbacher Markgrafen. Heute ist es ein Standort der landwirtschaftlichen Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Haundorf: der Ort liegt ca. sechs Kilometer nordöstlich von Gunzenhausen in der Fränkischen Seenlandschaft und ca. 12 Kilometer Luftline von Weidenbach entfernt.
Die Eheschließung wurde in Crailsheim und Weidenbach eingetragen
Crailsheim, Eheregister 1705-1763
Eheschließungen 1727, S. 48, Bild 263
Dom. 3. Epiphan.
Georg Michael Stecher, neu angehender Taglöhner zu Weydenbach, Michael Stechers am Rand notiert:
Taglöhners allhier ehl. Sohn: mid Maria Barbara, weyland Georg Nicolaus Müllers copulirt zu Weydenbach
Schmidtens zu Haundorff hinterlaßener ehl. Tochter
Weidenbach, Taufen, Trauungen 1706-1753
Trauungen 1727, S. 65, Bild 36
Georg Michael Stecher, Mich. Stechers, Taglöhners in Crailsheim ehl. ältester Sohn, bißhero bey
Herrn Commissario Macken in Diensten, noch ledigen Standes, ist mit Maria Barbara Müllerin, weyl. Georg
Nicolaus Müllers, gewesenen Schmieds zu Haundorf hinterlaßener ehelicher und Georg Andreas Staufens
Stifftochter, auch noch ledigen Standes, Domine 4. p. Epiph., Domine. Sept. und Domine Sexages. ohne
Wiederrede proclamirt, und den 8. Febr. copulirt worden
Die Kinder von Georg Michael und Maria Barbara
Weidenbach, Taufen, Trauungen 1706-1753
1. Georg Christoph * 02.12.1727 + 29.05.1795 in Großenbehringen/Thüringen 1) S. 248, Bild 130
2. Johann Michael * 12.04.1729 1) 2) S. 256, Bild 134
3. Johann Georg * 22.10.1731 V o r f a h r e S. 276, Bild 144
4. Johann * 21.12.1732 S. 289, Bild 150
5. Georg Wilhelm Carl * 16.02.1734 S. 304, Bild 158
6. Maria Eva * 23.11.1735 + 13.07.1738 S. 323, Bild 167
7. Anna Margaretha * 03.01.1737 S. 332, Bild 172
verh. 03.05.1763 mit Johann Frölich Taufen, Trauungen 1743-1785, S. 379, Bild 195
+ 06.03.1808 Bestattungen 1766-1811, S. 663, Bild 335
8. Maria Margaretha * 18.09.1740 S. 386, Bild 199
Weidenbach, Taufen, Trauungen 1743-1785
9. Margaretha Barbara * 25.08.1743 S. 25, Bild 16
+ 08.09.1743 Bestattungen 1721-1765, S. 165, Bild 86
10. Elisabetha Magdalena * 07.08.1744 S. 42, Bild 25
+ 02.06.1772 Wäschemagd in Triesdorf Bestattungen 1766-1811, S. 89, Bild 48
Bis 1731 wird Vater Georg Michael als Taglöhner bezeichnet, von 1732 bis 1735 als Taglöhner und Hausgenoße, 1737 als
Nachtwächter und Taglöhner, 1740 als Nachtwächter und Heubinder, 1743 als Thorwart und Heubinder und 1744 nur als Heubinder.
Ich konnte in Weidenbach weder eine Eheschließung noch einen Sterbe-Eintrag für eines der anderen Kinder finden.
1) Der gleiche Todeseintrag wurde auch bei Bruder Johann Michael im Taufeintrag angebracht
2) In Großenbehringen steht Schloß Behringen, das von der Adelsfamilie von Wangenheim erbaut und bewohnt wurde.
Von 1743 bis 1792 lebte Ernst Wilhelm von Wangenheim im Schloss und ließ u.a. einen großen Schlosspark anlegen.
Vielleicht hatte ja Georg Christoph bzw. sein Bruder als Gärtner im Schloß Triesdorf gearbeitet und war
nach Thüringen abgeworben worden.
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Johann Georg
Stecher
* 22. Oktober 1731
Triesdorf
+ 24. Oktober 1800
Ermreuth
Büttnermeister
Anna
Petschka
* 8. November 1732
Ermreuth
+ 25. März 1799
Ermreuth
Kunigunde
Malter
* 1. Juni 1752
Schusterstochter
+ unbekannt
unbekannt
∞ 2. Dez. 1799
Ermreuth
Mehr
3. Generation
Johann Georg:
Weidenbach, Taufen, Trauungen 1706-1753
Taufen 1731, S. 276, Bild 114
Johann Georg Stecher, Georg Michael Stechers, Taglöhners allhier mit s. Weib Maria Barbara eh. erzeugtes
Söhnlein ist geb. d. 22. October früh nach 5 Uhr eodem getaufft und von Johann Heumann Bauer zu Haag als
Tauffzeugen christl. versprochen worden
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1755-1809
Bestattungen 1800, S.564, Bild 219
Johann Georg Stecher, Büttner Meister und Schuzverwandter allhier, starb den 24ten October nachmittags um
Viertel auf 5 Uhr, und wurde den 27ten October darauf mit einer Leichen Predigt begraben.
Er war alt 69 Jahr und einge Tage
Anna:
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1617-1754
Taufen 1732, S. 120, Bild 66
Novemb. 8
Hanß Betzka Büttners Töchterlein Anna, erzeuget mit seinem Eheweib Margaretha einer gebohrenen Leibingerin
Susceptor est Anna, Hannß Adelmanns Köblers allhir Ehefrau.
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1755-1809
Bestattungen 1799, S. 559, Bild 216
Anna Stecherin, des Johann Stechers Büttner und Einwohners allhier Ehefrau starb den 25ten Merz morgens um 9 Uhr,
und wurde den 27ten darauf mit einer Leichen-Vermahnung begraben, ihres Alters 66 Jahr, 4 Monathe weniger einiger Tage
Die Eheschließung.
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1617-1754
Trauungen 1754, S. 79, Bild 130
Junii 27
Joh. Georg Stecher ein Büttner -gesell aus Driesdorff gebürtig wurde mit seiner geschwängerten Anna Petschkain
Hanß Petschka hiesig Bittners Tochter in Stroh-Cränzen copulirt.
Ich weiß sogar noch ein bißchen mehr: Die Trauung der Fornicanten fand üblicherweise nicht
vor dem Altar statt, sondern (Strafe muss sein!) unter dem davor gelegenen Schwibbbogen.
Die Kinder von Johann Georg und Anna
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1617-1754
1. Eleonora Amalia * 25.09.1754 (S. 164, Bild 88) Keine Erkenntnisse
aber ihr Taufeintrag ist einfach zu hübsch, bitteschön...
Sept. 25
Hannß Georg Stecher, Bittners, allhier Töchterlein Eleonora Amalia mit seinem Eheweib Anna,
einer gebohrenen Petschkain erzeuget. Das Werk der christlichen Gevatterschaft übernahmen
gnädigst Ihro Hochfreyherrl. Excellence die verwitibte Frau Generalin Frau Eleonora Amalia
von Stapel unserer gnädigen Frau Hochgeliebteste Frau Mama und vertraten auch solches bey
der heiligen Tauff in selbsteigener hohen Person mit ausnehmender Andacht.
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1755-1809
2. Nicolaus * 25.09.1755 (S. 4, Bild 3) heiratet am 24.12.1777
+ 09.01.1786 (S. 527, Bild 200) Margaretha Wunder von Egloffstein (S. 350, Bild 139)
Kinder:
Jakob * 02.04.1778 (S. 72, Bild 36)
Joh. Heinrich * 21.09.1781 (S. 81, Bild 41)
+ 02.08.1786 (S. 529, Bild 201)
Moritz * 20.06.1783 (S. 90, Bild 46)
+ 31.01.1784 (S. 525, Bild 199)
Joh. Thomas * 11.01.1785 (S. 96, Bild 49)
Margaretha, verwitwete Stecher
heiratet am 24.01.1792
Johann Eberlein von "Eichig" (S. 373, Bild 154)
(Igensdorf, Trauungen 1731-1832, S. 155, Bild 83)
+ 29.04.1810 Margaretha Eberlein, verw. Stecher,
54 Jahre (T,T,B 1809-1831, S. 5, Bild 37)
3. Christian Ludwig * 14.03.1758 (S. 12, Bild 7)
4. Friedrich * 14.01.1761 (S. 22, Bild 12)
5. Johannes * 09.02.1766 (S. 35, Bild 18) V o r f a h r e
6. Johannes * 24.11.1769 (S. 44, Bild 23) heiratet am 09.10.1794
+ 28.10.1843 (S. 36, Bild 37 Kunigunda Christel
Bestattungen 1830-1874) "unter dem Schwibbogen" (S. 379, Bild 157)
Kinder:
Anna * 06.01.1795 (S. 126, Bild 75)
+ 12.01.1795 (S. 548, Bild 211)
Johann * 24.08.1799 (S. 168, Bild 86)
+ 01.09.1799 (S. 560, Bild 217)
Kunigunda * 17.05.1801 (S. 177, Bild 90)
Rosina Barbara * 26.09.1804 (S. 199, Bild 101)
Anna * 24.12.1807 (S. 224, Bild 114)
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1809-1831
Kunig. Margaretha * 28.12.1811 (S. 15, Bild 9)
Anna Barbara * 02.01.1815 (S. 26, Bild 15)
+ 26.07.1815 (S. 15, Bild 44)
Ermreuth, Bestattungen 1830-1874
+ 06.04.1853 Kunigunda Christel,
81 Jahre 1 Tag (S. 65, Bild 67)
Johann Georg heiratet als Witwer am 2. Dezember 1799 Kunigunda Malter (S. 390, Bild 163).
Kunigunda ist die älteste Tochter des Schusters Hanns Malter, geboren am 1. Juni 1752 in Ermreuth
(Ermreuth, T,T,B 1617-1754, S. 158, Bild 85).
Die Ehe ist nur von kurzer Dauer, da Johann Georg am 24. Oktober 1800 stirbt.
Kunigunda verehelicht sich ebenfalls noch einmal. Sie heiratet am 19. Oktober 1802 den verwitweten Schneidermeister
Konrad Gröschel aus St. Helena (S. 397, Bild 166/167) /
(St. Helena zu Großengsee, Trauungen, Kommunikanten 1772-1934, Trauungen 1802, S. 29, Bild 16).
Dort verliere ich ihre Spur.
nach oben
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Johannes
Stecher
* 9. Februar 1766
Ermreuth
+ 16. Januar 1839
Ebach
Büttnermeister
Anna
Grau
* 10. Oktober 1762
Rauschenberg
+ 12. August 1820
Unterrüsselbach
∞ 20. April 1790
Ermreuth
4. Generation
Johannes:
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1755-1809
Taufen 1766, S. 35, Bild 18
Hannß Georg Stechers Büttner-Meisters allhier Söhnlein Johannes mit dessen Eheweib Anna erzeuget, wurde den 9. Febr. früh
gebohren und nachmittags zur h. Tauffe gebracht. Der Gevatter war Hannß Adelmann, dermahliger Hirt allhier.
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1831-1872
Bestattungen 1839, S. 14, Bild 11
Johannes Stecher, Büttnermeister, Wittwer, protestant., wohnhaft Lauf Ewach HN. 8, starb am 16. Januar 1839 früh 5 1/2 Uhr an
Abzehrung und wurde am 19. Januar mit Predigt auf dem Gottesacker zu Kirchrüßelbach beerdigt. Sein Alter war 72 Jahre 11 Mon. 7 Tage
Anna Grau:
Oberhöchstädt, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1667-1766
Taufen 1762, Bild 137
Johann Jacob
und Anna Zwillinge
Nati Sonntag den 10. Oct das Knäbl. um halb 7, das Mägdlein um halb 8 Uhr vormittags
Renati Montag den 11. ejusd.
P. Matthäus Grau, Huthmann zu Rbg. (Rauschenberg)
M. Barbara, geb. Spenglerin
S.1. Johann Jacob, Johann Samuel Spreitzers, Innungs-Nagelschmids zu Vestenbergsgreuth ehl. Sohn, l. St. zum Knäblein
2. Anna, Peter Musgellers, Inwoh. zu Rbg. ältere Tochter auch noch led. St. zum Mägdlein
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1770-1830
Bestattungen 1820, S. 99, Bild 270
Anna Stecherin, Büttners Eheweib, protest., verheirathet, wohnhaft Unterrüsselbach HsNum. 14, starb am Samstag den 12. August
Nachts 1/2 11 Uhr an Lungenentzündung. Arzt war der Bader von Hüttenbach. Sie wurde am Mittwoch den 15. August mit Predigt und
Lebenslauf beerdigt, ihres Alters 57. Jahre 10. Monate 2. Tage
Die Eheschließung.
Ermreuth, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1755-1809
Trauungen 1790, S. 369, Bild 151
den 20ten April ist Johann Stecher, angehender Büttner Meister und Inwohner in Rüßelbach, des Johann Georg Stechers,
Büttner-Meister und Inwohners allhier 4ter Sohn, mit Anna Grauin, des Matthäus Grau gegenwärthigen Gemeinds-Hirten zu
Mittelsteinach ehelbl. Tochter nach vorhergegangener Proclamation in hiesisger Kirche öffentl. copuliret worden.
Ich werde in Rüsselbach folgende Abkürzungen verwenden:
UR Unterrüsselbach, MR Mittelrüsselbach, KR Kirchrüsselbach, OR Oberrüsselbach
Die Kinder von Johann und Anna
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1770-1830 - (A)
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1831-1872 - (B)
Kirchrüsselbach, Taufen 1853-1891 - (C)
1. Johann * 28.04.1791 UR (A S. 63, Bild 62)
verheiratet 05.07.1818 mit Barbara Ulm v. Etlaswind (A S. 65, Bild 193)
(auch Igensdorf, Trauungen 1731-1832, S. 242, Bild 141)
* 07.12.1788 Igensdorf, Taufen 1744-1816, Taufen 1788, S. 212, Bild 110
+ 03.03.1845 alt 55 J. 2 M. 26 T., MR Hs-Nr. 22 (B S. 33, Bild 130)
Kinder:
Anna * 30.01.1819, MR Hs-Nr. 21 (A S. 142, Bild 114)
verh. am 04.05.1851 mit Georg Wölfel (B S. 19, Bild 218)
* 30.12.1820 MR Hs-Nr. 12 (A S. 147, Bild 122)
Ankunft Racine 24.10.1892
+ Tod kurz darauf
Das Ehepaar lebt ab 1851 in MR Hs-Nr. 16 (neu: 30 / "Schneider" / Grasser)
Kinder:
Anna Margaretha * 26.08.1842, 1. unehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (B S. 38, Bild 40)
Johann * 03.01.1851, 2. unehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (B S. 77, Bild 80)
Georg * 14.09.1852, 1. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (B S. 85, Bild 89)
Anna * 04.07.1856 ?. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (C S. 17, Bild 30)
Katharina * 30.10.1857 5. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (C S. 27, Bild 40)
+ 31.08.1885 (Eintrag bei Taufe)
Johann * 26.05.1860 6. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (C S. 40, Bild 53)
+ 03.02.1864 (Eintrag bei Taufe)
Conrad * 23.07.1861 7. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (C S. 46, Bild 60)
auch "Charlie" (US-VZ 1900) u. "John" (US-VZ 1910)
verh. 1885 mit Magdalena Seibold in KR
* 14.01.1858, UR Hs-Nr. 21 (C S. 28, Bild 41)
+ 03.11.1896, Racine
verh. 16.02.1897 in Racine mit Pauline Falk geb. Raguse
(Wisconsin Marriages, 1836-1930)
+ 11.03.1920 Racine
Margaretha * 10.11.1864 8. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 16 (C S. 64, Bild 78)
verh. 07.09.1889 in Racine mit Friedrich Leipold
* 26.04.1862 UR (C S. 50, Bild 64)
+ 21.09.1935 Racine
+ 07.09.1939 Racine
+ 20.11.1891 Tod Anna (Eintrag bei Taufe)
(Johann)
Georg * 19.03.1821 (A S. 151, Bild 124)
verh. am 06.07.1851 mit Christina, Tochter von Georg Loos und Stieftochter
des Johann Conrad Schuhmann, MR Hs-Nr. 18,
Büttnermeister, Ebach Hs-Nr. 3 (B S. 19, Bild 218)
* Christina Loos, MR Hs-Nr. 18 (A S. 144, Bild 116)
+ Christina 30.10.1895 Ebach Hs-Nr. 3 (Sterb-Register 1895, S. 120)
Kinder:
Conrad * 28.10.1845 1. unehel. Kind, MR 18 (B S. 52, Bild 54)
kein Vater genannt
+ 20.02.1846 (B S. 37, Bild 134)
Conrad * 15.02.1847 2. unehel. Kind, MR 18 (B S. 39, Bild 61)
Vater Johann Georg
+ 25.01.1850 (B S. 50, Bild 147)
Barbara * 17.04.1851 3. unehel. Kind, MR 18 (B S. 79, Bild 82)
verheiratet 1876 mit Johann Gebhard, MR 1
Kinder:
Johann * 07.11.1872 1. unehel. (C S. 105, Bild 119)
+ 24.11.1872 (Sterb-Register 1872, S. 32)
Johann Gebhard * 06.03.1876 2. unehel. (C S. 121, Bild 136)
Georg Gebhard * 08.05.1877 ehel. MR 1, (C S. 128, Bild 143)
Margaretha G. * 02.04.1879 ehel. MR 1 (C S. 137, Bild 152)
Johann * 07.12.1853, 2. ehel. Kind, Ewach Hs-Nr. 3 (C S. 5, Bild 18)
verh. 02.04.1888 Margaretha Reichel, Wirtstochter von Stöckach
wohnhaft Unterlindelbach, jeweils 2 uneheliche Kinder
(Igensdorf, Trauungen 1833-1919, S. 107, Bild 111)
+ Margaretha 08.10.1891
verh. 28.02.1892 Margaretha Gebhardt von Oberlindelbach
(Igensdorf, Trauungen 1833-1919, S. 121, Bild 125)
Stephan * 03.10.1856 5. ehel. Kind, Ewach Hs-Nr. 3 (C S. 19, Bild 32)
verh. xx.04.1888 Margaretha Völkel von Mittelrüsselbach
Margaretha * 14.09.1859 5. Kind, Ewach, Hs-Nr. 3 (C S. 36, Bild 49)
verh. 26.11.1882 Heinrich Braun, Schuhmacher, UR Hs-Nr. 6
Kinder:
Johann Stecher * 29.01.1880 Ewach Hs-Nr. 3
(C S. 141, Bild 156)
Elisabetha * 27.02.1883 UR Hs-Nr. 6 (C S. 158, Bild 174)
Friedrich * 10.10.1884 UR Hs-Nr. 6 (C S. 172, Bild 189)
Margaretha * 04.12.1886 UR Hs-Nr. 6 (C S. 191, Bild 208)
Lauf, Taufen 1874-1890
Christina Braun * 19.10.1888 Dehnberg 8 (S. 331, Bild 362)
Margaretha Braun * 05.09.1890 Dehnberg 8 (S. 367, Bild 399)
+ 28.09.1887 Johann Georg, Altsitzer, Ebach Hs.Nr. 3, verheirathet, Magenleiden,
66 Jahre 4 Monate 7 Tage (Kirchrüsselbach, Sterberegister 1887, S. 82)
(auch Eintrag bei Taufe) - Rechenfehler: * 21.05.1821 !
+ 06.01.1869? früh 8 Uhr Tod Johann, MR Hs-Nr. 16 (Kirchrüsselbach, Sterberegister 1869)
(Im Eintrag wird das Alter mit 70 Jahren 8 Monaten und 8 Tagen angegeben, wenn ich
mich nicht verschrieben habe. Hieße es 77 Jahre, kämen wir genau auf 28.04.1791!)
In Hs-Nr. 16 lebt zum Zeitpunkt des Todes Enkelin Anna Wölfel.
2. Johann Georg * 08.11.1792 UR (S. 67, Bild 64)
verheiratet 08.01.1815 mit Anna Kundörfer v. UR (A S. 62, Bild 190)
* geb. 16.03.1794 UR (A S. 72, Bild 67)
+ Anna stirbt am 20.01.1818 an Abzehrung (Hebamme) (A S. 92, Bild 263)
Kinder:
Johann * 05.10.1813 (A S. 127, Bild 100) uneheliches Söhnlein
+ 30.10.1813 (A S. 81, Bild 252)
Margaretha * 18.02.1815 (A S. 130, Bild 102)
+ 24.04.1815 (A S. 84, Bild 255)
Johann * 30.04.1816 (A S. 133, Bild 105)
+ 20.05.1817 (A S. 90, Bild 261)
Alle Mittelrüsselbach 23 (neu: Nr. 5 / Feiler, früher hinter Zimmerer)
Johann Michael * 27.11.1820 Mutter: Henriette Eckert, Büg 6
(Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899, Taufen 1820, S. 51, Bild 35)
Anmerkung: "gestorben in Gründlach"
verheiratet 07.08.1825 mit Margaretha Schwarzfärber
(Forth, Trauungen 1796-1928, Trauungen 1825, S. 46, Bild 28)
+ stirbt 19.10.1827, 34 Jahre, (Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899,
Bestattungen 1827, S. 39, Bild 128)
Kinder:
Johann * 19.09.1822 Mutter: Margaretha Schwarzfärber
(Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899, Taufen 1822, S. 55, Bild 39)
Kunigunda * 15.10.1824 Mutter: Margaretha Schwarzfärber
(Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899, Taufen 1824, S. 58, Bild 42)
Kinder:
Margaretha * 12.04.1844 Eckenhaid
(Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899, Taufen 1844, S. 92, Bild 76)
Taufpatin: Margaretha Horlamus * 30.03.1822, Stiefschwester der
der Kindsmutter. Als Schlenk geboren (Kirchenbuch Beerbach)
(siehe auch Forth, Konfirmanden 1824-1931, K. 1836, S. 5)
verheiratet 11.05.1828 mit Anna Horlamus aus Unterschöllenbach
(Forth, Trauungen 1796-1928, Trauungen 1828, S. 48, Bild 30)
Kinder:
Anna Katharina * 14.05.1829 (Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899,
Taufen 1829, S. 67, Bild 51)
Johann Konrad * 10.11.1833 (w.o., Taufen 1833, S. 75, Bild 59)
+ 15.08.1852 abends vom Blitz erschlagen, im Freien, ältere Sense
(w.o., Bestattungen 1852, S. 71, Bild 160)
+ Anna Horlamus stirbt 07.04.1866 (w.o. S.87, Bild 176)
+ Johann Georg stirbt am 16.08.1878 in der Büg, Gewächs am Hals, Schwäche, 85 J. 9 M. 8 T.
(Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899, Bestattungen 1878, S. 100, Bild 190)
3. Anna * 10.07.1794 UR (A S. 72, Bild 67)
verheiratet 03.01.1830 mit Johann Wolfgang Pilhöfer
(Alfeld, Taufen; Trauungen 1818-1864, Trauungen 1830, S. 36, Bild 20)
* 02.04.1789 Alfeld uneheliche Zwillingsgeburt mit Kuddelmuddel
(Alfeld, Taufen 1725-1818, Taufen 1789, S. 379, Bild 200)
+ 06.09.1870 Alfeld, lt. Nachtrag bei der Eheschließung
Kinder:
Tobias * 16.12.1823 (A S. 161, Bild 134) unehelich
"Vater angeblich Johann Wolfgang Püllhoefer, protest. Königl.
bayer. Soldat in Ingolstadt stehend, Sulzbach von Alfeld"
Johann * 29.03.1825 (A S. 165, Bild 138) unehelich
"Vater angeblich Johann Wolfgang Püllhoefer, protest. Königl.
bayer. Soldat in Ingolstadt stehend, Sulzbach von Alfeld"
Anna Stecher "nun verheirathet mit dem Zimmergesellen J.W. Püllhöfer zu Alfeld"
Anna * 22.01.1828 (A S. 172, Bild 145) unehelich
"Vater angeblich Wolfgang Büllhöfer, Königl. beier. Soldat in Ingolstadt stehend"
+ 01.03.1828 (A S. 115, Bild 286)
+ 14.01.1862 Alfeld, lt. Nachtrag bei der Eheschließung
4. Wolfgang
Tobias * 02.11.1799 MR (A S. 87, Bild 74) V o r f a h r e
Johann und Barbara wohnten zuerst in Unterrüsselbach. Bei der Geburt von Anna 1794 wird als Patin Anna Kundörfer genannt, "dessen Hausleute". Das ist im Haus der Mörleins, Unterrüsselbach, Hs-Nr. 14, (neu: 29). Wolfgang Tobias wird 1799 in Mittelrüsselbach geboren. Darüber habe ich keine Erkenntnisse. Seinen Lebensabend verbringt er bei Sohn Wolfgang Tobias, der nach 1830 nach Ebach Hs-Nr. 8 umgezogen ist. In dieser Hausnummer ist er lt. Eintrag verstorben, obwohl die Familie inzwischen ins Nachbarhaus (Nr. 9) umgezogen ist.
(siehe Karte Ebach um 1830).
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Wolfgang Tobias
Stecher
* 1. November 1799
Mittelrüsselbach
+ 28.Mai 1876
Mittelrüsselbach 9
Büttnermeister
Barbara Helene
Wölfel
* 1. Januar 1801
Oberrüsselbach
+ 4. Oktober 1870
Mittelrüsselbach 9
∞ 15. Sept. 1828
Kirchrüsselbach
5. Generation
Wolfgang Tobias:
Kirchrüsselbach, Taufen Trauungen, Bestattungen 1770-1830
Taufen 1799, S. 87, Bild 74
Freitag den 1. Nov. nachts 9 Uhr ist geb. u. folg. Tag getauft worden: Wolfgang Tobias Stecher, Johann Stechers, Büttner-Meisters u.
Beständners zu M.R. u. dessen Ehefrau ehel. erz. Söhnlein. Hat aus der h. Taufe gehoben, Johann Stecher, Büttner zu Ermreuth .....
im Namen des abwesenden Tauf Dothen Wolfgang Tobias Hauzlbeck, Amts-Büttner im löbl. Waizenbräuhauß zu Nürnbergg
Kirchrüsselbach, Sterberegister 1876, S. 41
Stecher, Wolfgang Tobias, Büttnermeister, Mittelrüsselbach Hs.Nr. 9, Wittwer, Magenverhärtung,
den 28. Mai 1876, 77 Jahre 6 Monate 2 Tage
Helena Barbara Wölfel:
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1770-1830
Taufen 1801, S. 89, Bild 75
Göppelsbühl
Donnerstag d. 1 Jan. nachm. 3 Uhr erblickte das Licht der Welt u. wurde folgenden Tag, wegen Einquartierung kaißerl. Husaren,
noch vormittags getauft: Helena Barbara Wölflin, Heinr. Wölfels, Webermeisters u. allmößlicher Unt. zu O.R. u. dessen Ehefr.
Barbara ehel. erz. Töchterlein. Hat als Vice Doth gehoben, die Groß-Mutter Barbara Oßmännin anstat der Kindbetherin Schwester
Helena Loosin, Joh. G. Loosens B. zu Guttenburg Ehefrau
Kirchrüsselbach,Sterberegister 1870, S. 25
Stecher, Helena Barbara, Büttnermeistersfrau, Mittelrüsselbach Nr. 9, verheiratet, Entkräftung, starb den 4. Oktober 1870
früh 1 Uhr, 69 Jahr 9 Monate 3 Tage
Die Eheschließung.
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1770-1830
Eheschließungen 1828, S. 77, Bild 204
Tobias Stecher, BüttnerMeister zu Oberrüßelbach, jüngster ehel. Sohn des BüttnerMstrs Johann Stecher zu Unterrüßelbach
ledigen Standes, wurde mit Helena Wölflin, weiland Heinrich Wölfels WeberMstrs und Köblers zu Oberrüßelbach eltesten
hinterlassenen Tochter ledigen Standes, nach 3maliger Proklamation am 13, 14, u. 15ten Sonntag auf Trin: den 15. Septbr
getraut. Zeugen: Herr Kantor Herwagen. 2tens des Bräutigams 2ter Bruder aus Forth, Büttner .... und 3tens Georg Wölfel
Weber zu Oberrüßelbach, der Braut Bruder
Die Kinder von Wolfgang Tobias und Helena Barbara
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1770-1830 - (A)
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1831-1872 - (B)
Kirchrüsselbach, Taufen 1853-1891 - (C)
1. Margaretha * 09.12.1822 (A S. 157, Bild 130) OR Hs-Nr. 7 (neu: Am Geißberg 1) unehelich
Vater: "angeblich Tobias Stecher, Büttnergesell und Königl. bayer.
Artillerist in Augsburg stehend", UR Nr. 14
+ 08.01.1823 (A S. 104, Bild 275)
2. Kunigunda * 26.08.1824 (A S. 163, Bild 136) unehelich Eintrag wie bei 1.
Kinder:
Helena * 01.12.1846, 1. unehel. Kind geb. in Ebach (B S. 57, Bild 59)
+ 29.04.1847 in Herpersdorf (Forth, Taufen, Bestattungen 1809-1899,
Bestattungen 1847, S. 66, Bild 155)
Sebastian * 27.09.1856, 2. unehel. Kind, MR Hs-Nr. 9 (C S. 19, Bild 33)
(Kreß) Vater: Michael Kreß, Dienstknecht in Heroldsberg,
* 01.11.1824 Heroldsberg, Taufen 1788-1835, Taufen 1824,
S. 294, Bild 189
+ 08.07.1867 Heroldsberg, Bestattungen 1836-1902,
Bestattungen 1867, S. 111, Bild 118
"durch die am 1. November 1857 erfolgte Heirath in Heroldsberg ..
legitimiert" (Heroldsberg, Trauungen 1788-1864, S. 144, Bild 117)
+ ......1879 lt. Eintrag im Trauregister
3. Georg * 08.05.1826 (A S. 168, Bild 141) unehelich
Vater: "Tobias Stecher, Büttnergesell, der Zeit beurlaubter k. b. Artillerist
in Augsburg", Unterrüsselbach Nr. 18
4. Johann * 08.07.1828 (A S. 176, Bild 147) Pate: "Johann Stecher, Büttnermeister zu Unter-
rüsselbach des Kinds-Vater leibl. Vater"
verheiratet mit
Clara Barbara Keilholz * 06.02.1834 Oedhof (B S. 9, Bild 11)
+ 15.05.1919 Racine, Racine County, Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/
103543720/clara-barbara-stecher
Kinder:
Anna Margaretha * 11.12.1855 Oedhof (C S. 16. Bild 29)
verh. am 11.09.1884 mit dem Witwer von Barbara Förtsch,
Johann E Kluge * 23.12.1857 in Collinsville, Madison, Illinois
+ 22.06.1929 Racine, Racine County, Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/103543903/anna-margaret-kluge
und weitere 4 Kinder
+ 28.11.1912 Racine, Racine County, Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/116783454/johann-stecher
alle geboren Oberrüsselbach Hs-Nr. 7
5. Anna Barbara * 24.06.1830 (A S. 185, Bild 151) falls die Adresse Mittelrüsselbach Hs-Nr. 9 zutrifft, muss ich
anmerken, dass Wolfgang Tobias dieses Anwesen erst 1850 erwirbt
(im Kirchenbuch steht allerdings Unterrüsselbach)
Kinder:
Johann (Haußner) * 16.06.1852, 1. unehel. Kind, MR Hs-Nr. 9 (B S. 84, Bild 88)
Stecher Vater: Johann Friedr. Haußner, Bauernsohn, Benzendorf,
katholisch, anerkannt 28.01.1853
Anna Barbara heiratet am am 23.02.1862 den 1813 in Unterlindelbach geborenen
Köbler und Witwer Sebastian Stadelmann, Mittelrüsselbach Hs-Nr. 22
ihr Sohn Johann kauft das Anwesen 1881 um 5250 M (als Stecher) und heiratet
1881 Barbara Heinlein von Oberrüsselbach
zwischen 1882 und 1890 fünf Geburten
6. anonym * 28.01.1834 (B S. 9, Bild 11) Die Familie ist nach Ebach Hs-Nr. 8 umgezogen
+ 30.01.1834 (B S. 6, Bild 102)
7. Kilian * 02.06.1835 (B S. 12, Bild 14)
+ 13.08.1835 (B S. 8, Bild 104)
8. Anna * 13.07.1836 (B S. 15, Bild 17)
Abreise Bremen / Ankunft New York 05.06.1857 mit "Laura"
verheiratet 01.01.1859 in Racine mit dem Tischler Johann Jacob Fischer aus
Wolfersheim, Kurpfalz (Bayern) * 1832
9. Johann Georg * 28.11.1837 (B S. 18, Bild 20) Familie nun Ebach Hs-Nr. 9
1) Auswanderer verheiratet 21.01.1866 mit Magdalena (Helen), Tochter von Georg Bauer,
Mittelrüsselbach Hs-Nr. 17 (auch "Aufenthaltsort" von Johann Georg)
(B S.36, Bild 236)
Magdalena (Helen) * 12.02.1851 (B S. 78, Bild 81)
+ 08.04.1924 Caledonia, Racine County, Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/104846198/helen-stecher
Kinder:
Helene 2) * 13.03.1866 1. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 17 (C S. 71, Bild 85)
Kinder:
Johann Georg * 01.03.1886 unehelich (C S. 182, Bild 199)
Abreise Hamburg 27. Mai 1890
+ 19.11.1943 Milwaukee, Milwaukee County (Milwaukee), Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/104842331/helen-stecher
bleibt unverheiratet
Georg * 16.09.1867 2. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 17 (C S. 79, Bild 93)
verh. 1893 mit Louise Johanna Augusta Krenzke (* 21.06.1873 Racine,
+ 06.04.1952 in Racine - Eltern aus Pommern)
+ 17.03.1953 Glendale, Los Angeles County, California
https://de.findagrave.com/memorial/104842477/georg-stecher
bei Tochter Myrtle Cegielski in Glendale
Familie seit 1873 in MR Hs-Nr. 4 (neu: 15 / jetzt Heberlein)
Johann * 28.01.1874, 3. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 4 (C S. 111, Bild 127)
Pate: Johann Stecher, "Schreiner in Nordamerika"
+ 13.07.1874
Elisabetha * 25.12.1875 4. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 4 (C S. 121, Bild 136)
verh. 07.03.1903 Milwaukee mit Carl P. Paulsen / Eltern aus Dänemark
(* 10.1878, + 23.08.1932 Milwaukee, Wisconsin)
+ 07.12.1945 Milwaukee, Milwaukee County, Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/147603994/elizabeth-paulsen
Sebastian * 21.02.1879 5. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 4 (C S. 136, Bild 151)
verh. 11.11.1908 Racine mit Louisa Marta Petura (* 07.08.1890 Racine,
+ 18.02.1948 Racine)
+ 07.12.1950 Racine, Racine County, Wisconsin
https://de.findagrave.com/memorial/104842443/sebastian-john-stecher
+ 30.01.1890 Racine (Wisconsin) schwere Darmerkrankung, starb 6 Monate nach Ankunft
https://de.findagrave.com/memorial/104846258/george-stecher
9. Sebastian * 22.10.1840 (B S. 29, Bild 31) V o r f a h r e
10. weiblich * 30.06.1843 (B S. 42, Bild 44) Totgeburt
+ 02.07.1843 (B S. 27, Bild 124) Einsegnung "wurde 9 Monate von der Mutter getragen"
1) (Johann) Georg (51) und Magdalena (38) reisen mit ihren Kindern Elisabeth (7) und Sebastian (6) von
Hamburg aus in die USA. Sie kommen am 8. Juni 1889 an. Das Schiff heißt "Wieland".
Sohn Georg (23) kommt ein Jahr später auf der "Lahn" nach. Er betritt amerikanischen Boden am 25.
Oktober 1890. Sein Abfahrtshafen war Bremen.
(http://www.castlegarden.org)
2) Helene emigriert mit ihrem 3jährigen Sohn Johann 1890 ebenfalls in die USA. Sie kommt am 9.Juni mit
der "Arizona" in New York an.
Passagierliste: (https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:939V-BYVT-N?i=507&cc=
1849782&personaUrl=%2Fark%3A%2F61903%2F1%3A1%3AQVPJ-QBCY)
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Sebastian
Stecher
* 22. Oktober 1840
Ebach 9
+ 4. Dezember 1883
Mittelrüsselbach 9
Büttnermeister
Anna
Hollederer
* 30. Dezember 1844
Simonshofen
+ 5. November 1883
Mittelrüsselbach 9
∞ 2. Juni 1867
Kirchrüsselbach
6. Generation
Sebastian Stecher:
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1831-1872
Taufen 1840, S. 29, Bild 31
Sebastian Stecher, schwere Geburt, 7. eheliches Kind, geboren Donnerstag den 22. Oktober früh 5 Uhr 1840, Vater Wolfgang Tobias Stecher,
Büttnermeister, evangel., Lauf Ewach Nr. 9, Mutter Helena geb. Wölfel von Oberrüsselbach, getauft Sonnabend den 24 October um halb 3
nachmittags in der Kirche. Pate: Wolfgang Stadelmann dermahlen Wirth zu Unterrüsselbach auf dem göringischen Wirthshause
Kirchrüsselbach, Sterberegister 1883, S. 65
Stecher Sebastian, Büttner, evang. luth., Mittelrüsselbach Hs.Nr. 9, Wittwer, Lungenschwindsucht, Verschiedene Ärzte,
starb Dienstag den 4. Dezember 1883 nachmittags 1/2 3 Uhr. Beerdigung Freitag den 7. Dezember 1883 nachmittags 1 Uhr.
43 J. 1 Mt. 13 Tg.
Anna Hollederer:
* 22.06.1845 in Simonshofen, Pfarrei Beerbach (noch nicht in Archion)
Kirchrüsselbach, Sterberegister 1883, S. 65
Stecher Anna, geb. Hollederer von Simonshofen, Ehefrau des Büttners Sebastian Stecher, evang. luth., Mittelrüsselbach Hs.Nr. 9,
Ehefrau, Herzschlag ohne Arzt, Montag den 5. November 1883 früh um 9 1/2 Uhr. Beerdigung Mittwoch den 7. November 1883
nachmittags 1 Uhr, 38 Jahre 4 Mt. 13 Tag
Die Eheschließung.
Kirchrüsselbach, Taufen, Trauungen, Bestattungen 1831-1872
Eheschließungen 1867, S. 77, Bild 204
den 2ten Juni 1867
Bräutigam: Stecher Sebastian, geb. 22. October 1840 zu Ewach, Büttnermeister, ev., Mittelrüßelbach H.Nr. 9, Eltern
Wolfgang Tobias Stecher und Helene Barbara, geb. Wölfel, ledig
Braut: Hollederer Anna, geb. 22. Juni 1845 zu Simonshofen, Bauerntochter, ev., wohnhaft Lauf Simonshofen, Eltern Johann Hollederer und Anna, geb. Decker, ledig
Zeugen: Wolfg. Tobias Stecher, Vater des Bräutigams, Johann Hollederer, Bauer von Simonshofen
weltliche Heiratslizenz den 2. Mai 1867
Die Kinder von Sebastian und Anna
Kirchrüsselbach, Taufen 1853-1891 - (C)
1. Wolfgang Tobias * 01.06.1868 1. ehel. Kind, V o r f a h r e (C S. 83, Bild 97)
2. Margaretha * 25.01.1870 2. ehel. Kind, MR Hs-Nr. 9, (C S. 91, Bild 105)
Patin: Margaretha Frauenknecht, Köblersfrau von MR
verheiratet am 04.09.1898 mit Johann Georg Rupprecht von MR
* 21.05.1855 (C S. 12, Bild 25)
+ 08.12.1925, MR Hs-Nr. 29, (neu: MR Benzendorfer Str. 2)
(Nachtrag im Geburts-Register)
+ 02.04.1915
3. Anna * 10.03.1872 3. ehel. Kind (C S. 102, Bild 116)
Patin: Anna Hollederer Bauersfrau von Strengenberg
verheiratet am 26.04.1902 in Milwaukee, Wisconsin
mit Henry Frohwirt
4. Barbara * 19.12.1873 4. ehel. Kind (C S. 110, Bild 126)
Patin: Barbara Stadelmann, Köblersfrau von Mittelrüsselbach
Schwester von Sebastian
+ 23.05.1880 Mittag 2 Uhr (Sterb-Register 1880)
5. Johann * 27.03.1876 5. ehel. Kind (C S. 129, Bild 138)
Pate: Johann Daudt, Schreinermeister von Walkersbrunn
+ 07.04.1876 (Sterb-Register 1876)
6. Elisabetha * 06.05.1877 6. ehel. Kind (C S. 127, Bild 142)
Patin: Elisabetha Hollederer von Simonshofen
7. Georg * 12.01.1879 7. ehel. Kind (6.? ) (C S. 135, Bild 150)
Pate: (Johann) Georg Stecher, Büttner in Mittelrüsselbach
8. Barbara * 01.12.1880 8. ehel. Kind / Pfarrer Igensdorf (C S. 146, Bild 161)
Patin: Barbara Kreß, Tochter des + Michael Kreß,
Köblers in Heroldsberg
Stellvertreterin: Barb. Stadelmann, Köblerswitwe von
Mittelrüsselbach, des Kindsvaters Schwester
9. Georg * 06.04.1882 9. ehel. Kind (C S. 153, Bild 169)
Pate: Georg Fett, Schreiner in Mittelrüsselbach
+ 12.01.1883 (Sterb-Register 1883)
Wie ihr oben sicherlich gesehen habt, sterben Anna und Sebastian 1883 binnen eines Monats. Und was wird aus den Kindern?
Wolfgang Tobias konfirmiert im Jahr 1882. Der damals 14jährige wird noch von den Eltern oder nach deren Tod nach Hiltpoltstein in die Wagnerlehre gegeben.
Auch bei Margarethas Konfirmation 1883 sind noch die Eltern anwesend und ich nehme an, dass sie irgendwo einen Dienst antritt.
Die anderen Kinder werden zu Verwandten gegeben. Um herauszufinden, wer die Kinder aufgezogen hat, musste ich einen Kniff anwenden, den mir nur die Sorgfalt von Pfarrer
Drescher ermöglicht hat. Sein Vorgänger, Pfarrer Rennebaum hat im Jahr 1880, dem Jahr seines Todes, ein "Communicanten-Register für die Pfarrei Kirchrüßelbach" angelegt und ihm eine Form
gegeben, die von Pfarrer Drescher ab 1882 vorbildlich weitergeführt wurde. Darin ist eine Rubrik "Kommunion der Neukonfirmierten und ihrer Eltern" enthalten und jetzt wird die
Sache einfach. Stellt man Konfirmanden und Eltern einander gegenüber und streicht sie nacheinander, bleibt zuletzt der Name Stecher und der Name der Ersatz-Eltern übrig.
Und das ist das Ergebnis:
Konfirmation Kommunikanten 1880-1918
Anna Stecher Oedhof 1885 Barbara Keilholz vid. *) Oedhof S. 63, Bild 33
Elisabetha Stecher Mittelrüsselbach 1889 Georg Stecher und Helene Mittelrüsselbach S. 117, Bild 60
Georg Stecher Mittelrüsselbach 1892 Barbara Stadelmann vid. Mittelrüsselbach S. 159, Bild 82
Barbara Stecher Mittelrüsselbach 1894 Keine Eltern, aber
Achtung Verwandte:
Johann Gebhardt u.Barbara Mittelrüsselbach S. 185, Bild 95
geb. Stecher (17.04.1851)
mit Sohn Johann Georg,
ebenfalls Konfirmand
*) Die Witwe Barbara Keilholz, geb. Birner von Tauchersreuth, ist eigentlich keine Verwandte.
Ihr Mann Leonhard hat sich 1880 wegen eines Krebsleidens erhängt.
Die einzige Verbindung Keilholz-Stecher besteht zu dieser Zeit nur über Clara Barbara Keilholz,
die Schwester ihres verstorbenen Mannes, die mit Johann Stecher verheiratet ist und in Racine,
Wisconsin, lebt.
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Wolfgang Tobias
Stecher
* 1. Juli 1868
Mittelrüsselbach 9
+ 31. Januar 1941
Mittelrüsselbach 9
Wagnermeister
Anna
Felseis
* 22. Februar 1868
Röckenhof
+ 31. Januar 1942
Mittelrüsselbach 9
∞ 23. Mai 1893
Kirchrüsselbach
7. Generation
Wolfgang Tobias:
Kirchrüsselbach, Taufen 1853-1891
Taufen 1868, S. 83, Bild 99
Stecher Wolfgang Tobias, 1. ehel. Kind
Vater: Sebastian Stecher, Büttnermeister ev., Mittelrüsselbach 9
Mutter: Anna geb. Hollederer, Ehefrau, ev.
geboren den 1. Juni 1868 N(achts). 11 Uhr, getauft den 3. Juni in der Kirche
Pate: Wolfgang Tobias Stecher, Büttner aus Mittelrüsselbach
Kirchrüsselbach, Sterb-Register 1941 S. 224
Wolfgang Stecher, Auszügler, Mittelrüsselbach Nr. 9, verheiratet, Herzschwäche,
stirbt am 31. Januar 1941 nachmittags 6 Uhr, alt 72 Jahre 8 Monate
Anna Felseis:
Kalchreuth, Taufen 1868
Anna Margaretha Felseis, 7. Kind, 2. Tochter
Vater: Johann Felseis, Köbler, Röckenhof Nr. 28
Mutter: Christina, geb. Pörzel
geboren 22. Februar nachts um 11 Uhr und getauft am 29. Februar
Patin: Anna, Schwester von Christine, vertreten durch Marg. Felseis
Kirchrüsselbach, Sterb-Register 1942, S. 226
Anna Stecher, Auszüglerin, Mittelrüsselbach 9, Witwe, stirbt an Brochitis
am 31. Januar 1942 vorm. 9 Uhr 30, 73 Jahre 11 Monate 9 Tage
Christina, Annas Mutter, stirbt am 4. Januar 1872 mit 41 Jahren an Brustentzündung
(Kalchreuth, Sterberegister 1871/72, Blatt 218).
Der bei der Beerdigung anwesende Bruder der Verstorbenen, Johann Pörzel und seine Ehefrau Elisabeth
aus Mittelrüsselbach, entschließen sich die Anna bei sich aufzunehmen und, wie immer wieder erzählt
wurde, trug die Elisabeth das Kind direkt von der Beerdigung weg auf dem Rücken nachhause nach Rüsselbach.
Dort wartete der am 17.09.1866 geborene Johann (Kirchrüsselbach, Taufen 1853-1891, Taufen 1866, S. 73, Bild 87)
auf das künftige Schwesterchen. Johann blieb das einzige eigene Kind der Pörzel. Er starb am 1. Juli 1887 als Soldat
des 14. Infanterie-Regiments, 8. Compagnie in Nürnberg an einem Schlaganfall und wurde auf dem Friedhof der
Militärgemeinde bestattet (Nürnberg, Militärgemeinde, Bestattungen 1867-1892, Bestattungen 1887, Bild 14).
Bevor "wir" im Jahr 1893 den Nachbarssohn Wolfgang Tobias heiraten, machen "wir" einen kleinen Exkurs nach
Seiboldshof, Röckenhof, Uttenreuth, Eltersdorf und .... Berlin. Dass wir das machen können, verdanken
wir Ernst Schön, der mit seinem Häuserbuch von Röckenhof behilflich ist.
Lassen wir die Felseis- und die Pörzel-Linie in Röckenhof aufeinander zulaufen.
Johann Felseis, geboren am 07.05.1799 in Seiboldshof (Lauf, Taufen 1790-1828, Taufen 1799, S. 106, Bild 86)
kauft am 08.01.1838 von Katharina Klaußner um 50 fl einen Bauplatz. Damit ihm das Bauen leichter fällt, hat
er am 03.09.1837 die Margaretha Schultheiß aus Eltersdorf geheiratet. Die hat ihm schon am 21.04.1830 in Eltersdorf
einen Sohn Johann (Eberhardt) geboren (Erlangen-Egidienkirche Eltersdorf, Taufen 1825-1878, S. 30, Bild 19), der
dann 1861 das neue Haus übernimmt. Jetzt fehlt dem Johann junior nur noch die Mutter seiner künftigen Kinder.
Er findet sie in Christina Pörzel, geboren am 18.02.1830 in Röckenhof.
Auch der Vater Christinas, Johann Georg Pörzel, ein Schweinehändler, hat sich am 27.04.1837 um 50 fl einen Bauplatz
in Röckenhof gekauft. Er ist der Sohn von Margaretha Pörzel, die ihn am 21.04.1798 in Berlin zur Welt gebracht
hat. Johann Georg heiratet am 24.05.1835 die Margaretha Christel, geboren am 01.12.1799. Margaretha ist die uneheliche
Tochter von Maria Christina Wießner, nun verheiratete Christel, der Vater stammt aus Uttenreuth, wie vermerkt ist.
Wie bei den Felseis' sind die ersten Kinder, Christina (1830) und Bruder Simon (Januar 1835), schon vor der Ehe
"entstanden" (übrigens bei vielen anderen auch. Je länger das Jahrhundert dauert, desto mehr Kinder werden schon
vor der Ehe geboren und dann "per subsequens matrinomium", also durch die Eheschließung legitimiert. Heiraten konnte man erst,
wenn die Alten "übergaben" oder wenn man sich Eigentum (wie ein Häuschen - siehe oben) verschaffte.
Bruder Johann, der spätere Rüsselbacher, ist am 04.08.1837 innerhalb der Ehe geboren.
So, jetzt heiraten "wir".
Kirchrüsselbach, Trauungen 1893, S. 39
den 23. Mai 1893
Bräutigam:
Wolfgang Stecher, geb. 1. Juni 1868 in Mittelrüsselbach, Wagner, Mittelrüsselbach Hs.Nr. 7, ledig
Vater: + Sebastian Stecher
Mutter: Anna, geb. Hollederer von Simonshofen
Braut:
Anna Felseis, geb. 22. März 1868 in Röckenhof, Köblerstochter, Mittelrüsselbach Hs.Nr. 9, ledig
Vater: Johann Felseis
Mutter: Christina, geb. Pörzel von Röckenhof
Zeugen:
Johann Stecher, Vormund des Bräutigams
Johann Pörzel, Pflegevater der Braut
beide Mittelrüsselbach
Da überfiel den Pfarrer beim Eintrag wohl ein Drehschwindel, der auch die Hausnummern betraf.
Als Wolfgang 1893 den durch Pächter heruntergewirtschafteten Hof übernimmt, bürgert sich eine Zeit lang der Hausname "Bienerswonger" ein - zusammengesetzt aus "Büttner" (der Vater) und "Wagner" (der Sohn). Heute sind es nur noch die "Wonger", die 150 Jahre währende Büttnerei ist schlicht vergessen.
Die Kinder von Wolfgang Tobias und Anna Felseis
1. Johann * 17.12.1893 1. Kind (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 12)
Pate: Johann Pörzel, Schweinhändler in Mittelrüsselbach,
Pflegevater der Kindsmutter
Und jetzt geschieht etwas Seltsames: die Eltern geben das Kind in die Obhut
der Pörzel, die es aufziehen und wo die Elisabeth Pörzel zur "Mama" wird und
aus dem Johann Stecher der "Birzlers-Hans" *)
Im Nachbarhaus werden dem Johann weitere Geschwister geboren.
2. Babette * 27.02.1895 2. Kind (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 17)
Patin: Babette Stecher, Büttnerstochter in Mittelrüsselbach,
Schwester des Kindsvaters ("Barbara" * 01.12.1880)
verh. 25.09.1921 in Forth mit Philipp Haßler, Hauptlehrer in
Kirchrüsselbach (* 02.09.1861, Woringen/Unterallgäu)
(Forth, Trauungen 1796-1928, Trauungen 1921, S. 127, Bild 109)
3. Andreas * 03.02.1898 3. Kind (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 32)
Pate: Andreas Felseis, Gütler in Oberschöllenbach
+ 22.05.1900 Lungenentzündung (Kirchrüsselbach, Sterb-Register 1900, S. 137)
4. Elisabetha * 01.05.1900 4. Kind (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 45)
Patin: Elisabetha Stecher, ledige Dienstmagd in OR (* 06.05.1877)
5. Georg * 16.06.1902 5. Kind 4. lebendes (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 56)
Pate: Georg Stecher, Schneider, z.zt. Soldat beim 3. Inf.Regt.
in Ingolstadt - Bruder des Kindesvaters (* 12.01.1879)
übernimmt 1930 das Anwesen in Mittelrüsselbach
verh. am 22.07.1930 mit Margaretha Keilholz, Tochter v. Johann Keilholz,
Bauer in Oedhof (* 16.07.1906, + 16.03.1997)
+ 31.01.1966 (Zuckerkrankheit)
6. Georg
Christian * 06.08.1904 6. Kind 5. lebendes (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 67)
Pate: Georg Rupprecht, Bauer in Mittelrüsselbach
+ 26.12.1904 Lebensschwäche (Kirchrüsselbach, Sterb-Register 1904, S. 155)
7. Martin * 20.04.1908 (Kirchrüsselbach, Taufen 1891-1925, S. 87)
Pate: Martin Schlenck, Schneidermeister, Forth
verheiratet in Geltow bei Potsdam
*) Wolfgang Tobias haderte mit der Weggabe seines Erstgeborenen. Manchmal äußerte er, die Pörzel
hätten eigentlich für den Hans bezahlen müssen (wofür er nur Unverständnis erntete). Und, weil
er mit seinem Sohn nie richtig "warm" wurde, sagte er, dass er so etwas nie wieder machen würde.
Als er in den 20er Jahren mit anderen ein landwirtschaftliches Lagerhaus in Igensdorf gründete,
wollte er nicht, dass sich sein Sohn auch daran beteiligte.
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Johann
Stecher
* 17. Dezember 1893
Mittelrüsselbach 9
+ 15.November 1947
Mittelrüsselbach 7
Landwirt
Kunigunde
Keilholz
* 14. Februar 1896
Ödhof
+ 12. August 1990
Mittelrüsselbach 7
∞ 14. August 1917
Kirchrüsselbach
8. Generation
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Elisabeth
Stecher
* 23. September 1918
Mittelrüsselbach 7
+ 2. Juli 2011
Forchheim
Autoschlosser-Ehefrau
Johann
Kraus
* 26. Dezember 1915
Lauf-Neunhof 46
+ 26. November 1986
Bayreuth
∞ 23. Juli 1939
Kirchrüsselbach
9. Generation
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Warum ist hier das Bild der "Goldenen Bulle" von 1356 zu sehen?
Kaiser Karl IV. ließ auf Drängen der Fürsten und Landadeligen als
Kapitel 16 ein Verbot der "Pfahlbürger" in das Gesetzeswerk aufnehmen.
Das Bild zeigt das Nürnberger Exemplar. Bemerkenswert ist, dass
ausgerechnet die Nürnberger das Wachssiegel nicht vergolden ließen, "weil
die Stadt im Dokument nur an einer hinteren Stelle genannt wird,
was dem Selbstverständnis Nürnbergs nicht gerecht wurde", schreibt
SZ-Autor Olaf Przybilla (SZ vom 16. April 2016).
Die Siegel der anderen sechs Exemplare sind alle vergoldet. "Immerhin stellte
Karl IV. den Nürnbergern auch acht andere Bullen aus, die
allesamt vergoldet wurden", berichtet Przybilla.
Näheres über die Goldene Bulle auch im Historischen Lexikon Bayerns
Das XVI. Kapitel.
Über die Pfahlbürger.
§.1. Da Uns in der Vergangenheit ständig Klagen zugetragen worden sind, nach denen einige
Bürger und Untertanen versuchen, das Joch der ordentlichen gebührlichen Untertänigkeit
abzuwerfen, in anderen Städten Unterkunft zu finden und dort als Bürger aufgenommen zu
werden, solches auch oftmals erreichen, obwohl sie in den Gebieten ihrer früheren Herren
weiterhin ihren persönlichen Aufenthalt haben [und formal damit auch dort das Bürgerrecht
besitzen], sich aber der Freiheiten der Gemeinden, in die sie gezogen sind, erfreuen, Leute,
die man in Deutschland gewöhnlich Pfahlbürger nennt, so gebieten und verfügen Wir durch
diese auf ewig geltende Kaiserliche Verordnung aus rechtem Wissen und kraft unserer
Kaiserlichen Gewalt und Kaiserlichen Machtvollkommenheit und aufgrund des einhelligen
Rates aller Kurfürsten, Geistlichen und Weltlichen, dass die vorgenannten Bürger und
Untertanen von diesem Tage an die Rechte und Freiheiten der Gemeinden, als deren Bürger
sie sich unter solchem Betruge aufnehmen lassen, in keiner Weise erlangen sollen ...
§.2. .....
Ralph Glücksmann - “Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. vom Jahre 1356, Übertragung
der neuhochdeutschen Übersetzung aus dem Jahre 1713”; Hamburg 2007
Die verwendeten Kirchenbücher
- Crailsheim, evangelisch, ab 1533, ARCHION
- Weidenbach (Triesdorf), evangelisch, ab 1645, ARCHION
- Oberhöchstädt, evangelisch, ab 1628, ARCHION
- Ermreuth, evangelisch, ab 1617, ARCHION
- Kirchrüsselbach, evangelisch, ab 1533, ARCHION
- ARCHION, KIRCHENBÜCHER ONLINE
über Kirchenbücher, Beschreibung aus ARCHION
Laut Thomas Wenderoth PD Dr. phil. Dr.-Ing. habil.,
Architekt und seit 2021 Dozent für Denkmalpflege bei der Bayerischen Architektenkammer
"scheint es lokale Traditionen bei der Begriffswahl gegeben zu haben".
Wenn ihr genaueres wissen wollt: sucht mit "Control F" im Buch nach den unten
aufgeführten Begriffen.
Pfahlbürger
Während der Begriff bis ins 16. Jahrhundert einen Rechtsstatus zum Ausdruck
bringt, wird er später auch stadttopografisch für Bewohner der Vorstädte verwendet,
wohl im Hinblick darauf, dass diese zwar außerhalb der Stadtmauer, aber
noch innerhalb des durch Pfähle gesicherten Stadtgebietes wohnten. In einer
Definition des 18. Jahrhunderts heißt es: pfahlbuerger. es bedeutet dieses wort [...]
diejenigen, welche leibeigen waren und sich in den staedten niederliessen.[...] Werden die
Vorstaedtere also genennet, vermuthlich weil sie durch Phaele oder Pallisaden von der
Stadt abgesondert wurden.
Hausgenosse
Mit Hausgenosse ist in der Regel ein Mieter aus der ärmeren Bevölkerungsschicht
gemeint und kein Untergebener. Bedienstete, die im Haushalt mitlebten, wurden
stattdessen als Ehalten bezeichnet.
Herberger
Der historische Begriff Herberger/Herbergsmann ist dem Begriff des Mieters im
heutigen Sprachgebrauch am verwandtesten, da mit Herberger nur die Wohnsituation
als Mieter und nicht zugleich auch eine Rechtssituation angesprochen ist.
Beständner
Ursprünglich und im juristisch korrekten Sinn handelt es sich bei einem Beständner
um einen Pächter, der ein Wirtschaftsgut gepachtet hat, sei es ein Bauernhof,
ein Stück Land, ein Gasthof oder ein Hammerwerk. Im dörflichen Bereich der
Reichsstadt Nürnberg wurde der Begriff aber bereits früh auf alle Mietverhältnisse
übertragen und nicht differenziert verwendet. So sind in den Bauernverzeichnissen ab
1529 unter diesem Begriff alle Bewohner subsumiert, die zur
Miete wohnten. Überwiegend handelte es sich dabei um klassische Mieter, die
lediglich ein Quartier, aber kein Land gepachtet hatten.
Inwohner
Im Amt Roth werden in den Huldigungslisten von 1603 die Mieter als
Inwohner bezeichnet. Die Bezeichnung des Inwohners ist in den Quellen aber
auch schon zuvor gebräuchlich. So lässt sie sich bereits 1476 in einem kaiserlichen
Privileg nachweisen; hier wurde sie verwendet für Personen, die in der
Reichsstadt Nürnberg arbeiten und wohnen durften, jedoch nicht über das Bürgerrecht
verfügten und damit in Nürnberg auch kein Haus erwerben konnten.
Schutzverwandte
Einwohner, die nicht den Bürgerstatus in den Städten erwarben, mussten eine
Ersatzabgabe leisten, das sogenannte Schutz- oder Verspruchgeld. Georg Andreas
Will beschreibt den engen Zusammenhang zwischen dem SchutzverwandtenStatus und
dem Mieterdasein, indem er angibt, dass der Schutzverwandte sich die
Zugehörigkeit zur Herrschaft seines jeweiligen Vermieters mit dem entsprechenden
Schutzgeld erkaufen musste. Laut den Berufsbezeichnungen gehören die Personen
meist der Unterschicht an, genannt werden: Taglöhner, Gesellen, etc.
wikipedia
Hintersasse
Als Hintersasse wird derjenige bezeichnet, der einer anderen Person rechtlich
nachgeordnet war. In der Hauptverwendung des Wortes wird damit der Untertanenstatus
der Landbevölkerung angezeigt, wenn von Hintersassen städtischer Stiftungen oder
auch einzelner Bürger gesprochen wird. Diese rechtlich nachgeordnete Stellung gilt
aber auch für Mieter, da der Vermieter de jure verantwortlich und haftbar für den
Mieter war.
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