Warum war mein Bruder der Dschio?

Mein Bruder Helmut ist leider schon im Jahr 1995 mit 55 Jahren verstorben. In seine Todesanzeige habe ich "Chio" reingeschrieben. Dschio wäre mir lieber gewesen. Aber die Chips kennt halt jeder. Es haben mich Leute angesprochen und gesagt, sie hätten nicht gewußt, dass der Dschio Helmut Kraus geheißen hat.

Bruderherz hat ab 1954 beim Beck in Eschenau Maler gelernt. Anfangs ist er mit dem Fahrrad gefahren, dann mit diversen blauen Vickys, bei denen immer die Ketten runtergesprungen sind. Es folgte, soweit ich mich erinnern kann, eine rotschwarze Avanti und als letztes Kleinkraftrad vor dem ersten Auto (1966 Opel Kadett: FO - CA 33) eine schnittige italienische Giulietta.

Er muss mächtig stolz auf sein Gefährt gewesen sein und hat wahrscheinlich zu häufig über seine Dschiuledda gesprochen. Das rächt sich bekanntermassen in hiesigen Gefilden. Ich gehe davon aus, dass man ihn zuerst den Dschioledda genannt hat und weil das auf Dauer zu lang war, ist zuletzt der Dschio übrig geblieben.

Das hat sogar auf mich abgefärbt: Wir waren Dschio 1 und Dschio 2 oder ich war der Gla Dschio.

Wenn wir schon bei Namen sind: Meine Eltern wollten mich eigentlich Mampfred nennen. Aber da hat Helmut den Reinhard Hartert kennengelernt und ihm war klar, dass ich Reinhard heissen muss. Er hat als Zehnjähriger unsere Eltern davon überzeugen können, und dafür bin ich ihm noch heute dankbar. Dankbarkeit verspüre ich immer, wenn ich an ihn denke. Er hat mir so oft geholfen.

Aber nun will ich sie Euch nicht länger vorenthalten, die schnittige Braut, die Giulietta. Hier ist sie.



Giulietta Super Sport GSS TS50